aus telegraph 6/1989, vom 27. Oktober 1989
bleibt auf der straße.
jedwedes gespräch ist ein austausch von fertigkeiten und schlägen.
der scheinbare versuch ein gerede zu führen zwischen ohnmacht und machtgeil verkleckert im apparat systematisch. kein obermaier ändert sich außer aus angst. „seine gedanken sind“ stets „von sorge erfüllt“ (wie er nun sagt) aber um nichts als die eigene stellung. also bleibt auf der straße bis er erkennt was feststand von je her – DER STAAT SIND WIR ODER WAS.
die straße ist die stärke der ohnmacht. jeder eingriff in den friedlichen umzug ob mit gewalt oder vorgeschobener diplomatie ist ein eingeständnis der schwäche. also ein anfang. doch nur endgültig geschwächt ändert sich etwas. alles vorhergehende ist versuch den oberen teil des gefüges im üblichen zustand zu halten. das hörsaalgeschwafel ist mittel herrschsüchtige die weder weiterdenken noch wirkung wollen. ihr element ist eine tote sprache. keine anerkennbare „führungsrolle“ eher ein an krankheit grenzender führungswille sich äußernd in der plötzlichen betonung von „gemeinsamkeiten“ vor denen sie sich vorher zu schützen wußten. wir brauchen keine „gemeinsame kraft um zu lernen“. wir brauchen keinen „dialog“ führen mit denen die nie ein Verhältnis hatten zu dem was sie „volk“ oder „abschaum“ nennen je nach belieben. wir dürfen nicht vergessen – DIE HABEN SCHLAGEN LASSEN.
die haben besonnenheit nötig. nicht wir. mit denen darf man nicht reden. die müssen einsehen was not tut und umsetzen ohne zank. bleibt auf der straße bis die endgültig das harte begreifen spüren ohne schummeln zu können.
leipzig, den 16.10.89
johannes jansen
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