telegraph #135/136

2019/2020

Sondernummer Herbst ’89

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Inhalt

Editorial
30 Jahre „AfD“!

Blick zurück im Zorn
Nur so, hieß es, wären die erstrebten individuellen Freiheiten zu erlangen. Dass daran Preisschildchen klebten, wollte jedenfalls 1990/91 kaum einer wissen.
Von Wolfram Kempe

Eine kurzfristig erscheinende Flugschrift
Der libertäre Sozialist und Chefredakteur der Umweltblätter Wolfgang Rüddenklau über die Anfänge der Zeitschrift telegraph.
Von Wolfgang Rüddenklau

Feministin oder was?
Für Frauen in der DDR war es zunächst schwierig zu erkennen, dass das Gerede von der vollzogenen Gleichberechtigung von männerdominierten Vorstellungen ausging. Dass die Tatsache, ihren „Mann“ zu stehen, noch lange nicht bedeutete, auch das „Recht“, die reale Möglichkeit auf einen eigenen Lebensentwurf zu haben, der alles Frausein einschloss und erforderte, dass auch Männer sich emanzipieren.
Von Judith Braband

Maschinenmüll / Tagebuch eines 17. Juni
Von Clemens Schittko

Erinnerungen an eine Revolution oder Geschichte einer Entfremdung
Mein Abschied von alten Freunden aus der DDR-Opposition
Von Thomas Klein

Aussteigen bevor der Zug hält
Wir halten unsere Ausweise hin, der Stempelmann drückt seinen Stempel hinein, schon wechseln wir von Ost nach West. Besser gesagt, wir werden mitgerissen, wie Wurstmasse durch den schmalen Grenzdarm.
Von Peter Wawerzinek

Sichtweisen. Westberliner unterwegs im Osten
Das Fazit, von unserem LPG-Einsatz bis zur Mitarbeit in der Betriebsräteinitiative im Osten: Die DDR ist nicht an zu viel Unfreiheit zugrunde gegangen, sondern an zu viel Freiheit im Produktionsbereich.
Von Helmut Höge

Bischofferode – Die Geschichte eines Nachwende-Traumas
Eine Fahrt nach Bischofferode scheint einer Reise in die Vergessenheit zu gleichen. Fast schon unsichtbar liegt das kleine Örtchen mit seinen knapp 2.000 Einwohnern direkt neben einer monströsen Abraumhalde, die in etwa die gleiche Fläche misst wie Bischofferode selbst.
Von Max Zeising / Aufbruch Ost

07.05.2008, Lieber Literaturbetrieb
Clemens Schittko

Schwarz-Rote Utopien. Linksradikale Organisierung im Osten 1989.
Schlaglichter linksradikaler Positionierungen auf der Basis von biografischen Erzählungen und Dokumenten aus der ‚Wendezeit‘. Was wollten die Akteur*innen, was waren ihre Ideen und was wollten sie erreichen? Welche Lehren gibt es aus dieser Zeit?
Von Christin Jänicke und Benjamin Paul-Siewert

Wie wollen wir uns entscheiden?
Ein Appell zur Diskussion über die Wege der Entscheidungsfindung.
Seit einiger Zeit findet in der radikalen Linken eine Diskussion über neue Wege der Organisierung und eine Debatte über das Thema „neue Klassenpolitik“ statt. Es lohnt sich dabei einen Blick auf Art und Formen der Organisierung linker Gruppen und Bewegungen zu werfen.

Von Janosh

Der Resozismus und die CDU
Die Stasi-Unterlagenhörde wird demnächst in das Bundesarchiv überführt; bei der Gelegenheit soll in der Normannenstraße ein „Archivzentrum zur SED-Diktatur“ entstehen. Was ist mit den Blockflöten?
Von Karsten Krampitz

„Geschichte wird gemacht“
Ein Essay über den Zusammenhang von Geschichtsrevisionismus und Antikommunismus
Von Thomas Klein

„Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden“
Betrachtet man den staatliche Angriff auf das linke, politische Nachrichten-Netzwerk Indymedia.linksunten sind Parallelen zur staatlichen Re-pression in der DDR auf Medien der Opposition im Jahre 1987 fest- stellbar.
Von Peter Nowak und Dietmar Wolf

Eine Frage der Perspektive
Den Zusammenbruch eines politischen Systems zu erleben, hat als gewichtige Erfahrung die Ostmenschen geprägt. An Abbildungen dieses Ereignisses, zumal im Spielfilm, hat es seither nicht gefehlt. Die Frage war immer, aus wessen Perspektive sie erzählt werden.
Von Angelika Nguyen

Wie laut war die DDR?
Die DDR ist Geschichte, doch hat sie ein Gespenst hinterlassen, das weiter umgeht. Eine Exkursion in den Freien Deutschen Jazz und zehn rein subjektive Anregungen aus dem AMIGA-Jazzkatalog.
Von Robert Mießner

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