aus telegraph 10/1990
Seit dem 30. November 1989 sind politische Gefangene aus den bewaff- neten linken Gruppen GRAPO und PCE (r) in Spanien im Hungerstreik. Die Hauptforderungen sind ihre Zusammenlegung, bessere Haftbedingun- gen, Behandlung nach der Genfer Menschenrechtskonvention, namentlich die Abschaffung der Folter. Die Gefangenen werden zwangsernährt und befinden sich in Isolationshaft. Die über 40 im Hungerstreik stehenden Gefangenen befinden sich in Lebensgefahr, viele sind erblindet oder haben andere irreversible Gesundheitsschäden. Die spanische Regierung lehnt Verhandlungen mit den Gefangenen ab und trägt damit die volle Verantwortung für das Leben der Gefangenen. Der erste Gefangene ist am Mittwoch, den 16.5. nach zwei Herzstillständen infolge der harten Haltung der spanischen Regie- rung ums Leben gekommen worden. Offiziell wurde sein Tod am 25.5. bekanntgegeben.
Als Protestkundgebung findet in Berlin täglich um 18 Uhr eine Mahnwache auf dem Breitscheid-Platz statt.