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aus telegraph 1/1996 (#92)

Betr.: Kommentar Prügelknaben, von W. Kempe aus Heft 7+8/96

da veröffentlicht ihr den kommentar eines wohl geistig minderbe­mittelten Schreiberlings, der scheinbar nichts außergewöhnliches daran findet,wenn durchgeknallte horden ihren terror verbreiten, solange die Opfer nur aus dem westen kommen. ihn selbst hat es ja schon in den siebzigern in den fingern gejuckt,den westdeutschen in die fresse zu hauen.

was ist denn mit den arbeitern aus england, portugal, polen etc., die umgebracht wurden oder zu schaden gekommen sind, weil sie ge-zwungen waren, den lebensunterhalt ihrer familien im ausland zu verdienen? oder den flüchtlingen, die zu schaden kamen, weil sie zufällig in der ehemaligen ddr zusammengepfercht wurden? hat es ihm da vielleicht auch schon mal in den fingern gejuckt, mal einfach so einen stein in die windschutzscheibe zu werfen, oder einen molli zu zünden?

ich habe noch nicht erlebt, daß westdeutsche arbeiter die ihren job verloren haben einem kollegen aus dem osten auf die fresse gehauen haben, weil er für die hälfte des lohns zur arbeit kommt.

mal ehrlich seit der lektüre von kempes absonderung wächst in mir der urzeitliche Instinkt, ihm eins mit der keule zu verpassen, nur mal so, als zwangsvereinigter gelernter westdeutscher.

mit solidarischem gruß
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