Für eine bessere Antifa-Koordinierung
aus telegraph 11/1990
In den letzten Monaten und Wochen macht sich immer deutlicher bemerkbar, dass die herkömmlichen Informationsstrukturen nicht ausreichen, Infos oftmals versacken, zu spät kommen, oder nicht alle betreffenden Personen erreichen.
Es geht weiterhin darum, dass bei Antifa- und Häuseraktionen die Koordinierung nur mangelhaft funktioniert. Weiterhin war es bis heute nicht möglich, polizeilichen Übergriffe, deren Verschärfung für die Zukunft zu erwarten ist, schnell zu erfassen und Hilfsmassnahmen kurzfristig einzuleiten und zu koordinieren.
Deshalb wurde ein antifaschistisches Infotelefon für Ostberlin eingerichtet.
Es ist vorgesehen für:
– Erfassung und Sammlung von Infos über gelaufene oder geplante Faschoaktivitäten
– Nazitreffpunkte
– Namen, Adressen, Führerpersönlichkeiten,
– Strukturen
– Koordinierung von Antifa-Aktionen
Perspektivisch ist geplant, einen Ermittlungsausschuss für Ost-Berlin aufzubauen. Dieser hätte die Aufgabe, bei Übergriffen, Zuführungen und Verhaftungen (z.B. bei Demos, Antifa-Aktionen, Häuserräumungen usw.), durch die Staatsmacht, Namen und Adressen betreffender Personen zu erfassen, Anwälte einzuschalten, für eventuell anfallende Kosten (Gericht, Anwälte, Ordnungsstrafen, Haftgelder, etc.) Mittel zu organisieren und entsprechend der gegebenen Möglichkeiten einzusetzen.
Das antifaschistische Infotelefon ist zu erreichen:
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Di 18.00 – 20.00 Uhr, Sa 16.00 – 19.00 Uhr
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und zu besonderen Anlässen, bei denen die Zeiten vorher bekannt gegeben werden.
ANTIFASCHISTISCHES INFOTELEFON: 2292912