Mit dem Wiederaufgreifen vielfältiger alter Traditionen im Zuge des Neuformierungsprozesses der deutschen Linken hat auch der Linkssozialismus im letzten Jahrzehnt eine Renaissance des Interesses erlebt.
Von Christoph Jünke
aus telegraph #122/123
Mit dem Wiederaufgreifen vielfältiger alter Traditionen im Zuge des Neuformierungsprozesses der deutschen Linken hat auch der Linkssozialismus im letzten Jahrzehnt eine Renaissance des Interesses erlebt. Linkssozialistische Politiker und Vordenker früherer Zeiten werden wieder erinnert, bildungspolitisch und wissenschaftlich behandelt und neu aufgelegt. 2008 veröffentlichte Gregor Kritidis eine voluminöse Studie zum westdeutschen Linkssozialismus der 1950er Jahre und 2010 sind gleich zwei Sammelbände zum Thema erschienen. Auch in der politisch-publizistischen Debatte sprechen Gegner wie Anhänger der neuen Linkspartei immer wieder mal davon, dass wir es bei ihr mit einer linkssozialistischen Organisation zu tun hätten.
In der Tat folgte die Herausbildung der neuen Linkspartei recht weitgehend jenem klassischen Muster linkssozialistischer Parteibildung, bei dem sich gesellschaftlicher Unmut in die linken Parteien, vor allem in die Sozialdemokratie fortsetzte und zu Fraktionierungen und Abspaltungen führte. Und wie schon Ende der 1920er Jahre, als sich die linkssozialistische Sozialistische Arbeiter-Partei (SAP) formierte, entzündete sich auch die jüngste Parteiformierung wesentlich an Fragen der Militarisierung und Aufrüstung (Deutschlands Krieg gegen den Terror), am sich beschleunigenden Sozialabbau als dem zentralen Mittel herrschender Krisenbewältigung und an der sozialdemokratischen Beteiligung an diesem regierungsamtlichen Klassenkampf von oben (Agenda 2010). Strömungspolitisch kann man die neue Linkspartei also durchaus als linkssozialistische Formierung betrachten: Entstanden aus einem Zerfalls- und Abspaltungsprozess sowohl der ostdeutschen kommunistischen Tradition C(SED-PDS) wie der westdeutschen Sozialdemokratie (WASG), verortet sie sich selbst jenseits von Sozialdemokratie und Kommunismus und versucht doch gleichzeitig den Spagat zwischen den beiden.
In anderer Hinsicht jedoch fällt es schwer, von einer linkssozialistischen Organisation zu sprechen. Denn den Linkssozialismus des 20.Jahrhunderts zeichnete in der Regel aus, Organisationsformen und politische Kulturen zu entwickeln und zu entfalten, die sich stark auf außerparlamentarische Bewegungen, auf radikaldemokratische Selbsttätigkeit und gesellschaftliche Gegenmacht und Gegenkulturen stützten, und die sich in grundlegender Opposition sahen zur deutschen Tradition eines gleichsam preußischen Kasernenhofsozialismus. Von diesen kulturrevolutionären Aspekten findet man bei der heutigen Linkspartei aber nur wenig. Hier geben nicht die traditionellen Graswurzelaktivisten den Ton an, sondern parlamentarische Funktionsträger und eine weitgehend inaktive und betagte Mitgliedschaft. Das Organisationsleben erinnert entsprechend stark eher an die alte Sozialdemokratie und den Parteikommunismus. Und auch programmatisch lässt der neue Linkssozialismus, so es denn einer ist, die antikapitalistische Radikalität des alten vermissen.
Doch was versteht man eigentlich unter jenem recht schillernden Begriff des Linkssozialismus, der es bisher nicht einmal in die einschlägigen Lexika und Nachschlagewerke gebracht hat? Trotz reichhaltiger Einzelstudien zum Thema, findet sich wenig, um ihn als übergreifendes Phänomen vergleichend aufzuarbeiten und historisch zu verorten. Voraussetzung eines solchen Versuchs ist jedoch die Arbeit am Begriff. Weit genug muss ein solcher sein, um all die heterogenen historischen Einzelphänomene in die Betrachtung mit aufnehmen zu können, eng genug, um zu einer operationalisierbaren Trennschärfe zu gelangen.
Da sich der Begriff nicht von selbst versteht, gar den Eindruck eines weißen Schimmels vermittelt, versuchen ihn die meisten, wenn überhaupt, dann politisch-programmatisch zu bestimmen. Meines Erachtens kranken diese an sich durchaus unterschiedlichen Versuche daran, dass sie mehr beschreibend wirken, als dass sie in der Lage sind, die spezifischen Alleinstellungsmerkmale des Betrachtungsobjektes herauszuarbeiten. Schaut man genauer hin, ist es außerordentlich schwer, einen spezifisch linkssozialistischen Zugang zu den großen Themen von Demokratie oder Diktatur, Reform oder Revolution, Parlamentarismus oder Außerparlamentarismus, Marktwirtschaft oder Planwirtschaft zu finden. Einen spezifisch linkssozialistischen Ansatz, den alle entsprechenden Individuen und Gruppen teilen würden, dürfte man hier vergebens suchen. Auch bei Linkssozialisten gibt es Befürworter wie Gegner bspw. wirtschaftsdemokratischer Konzepte, auch bei ihnen gibt es überzeugte Internationalisten oder solche, die nicht über die deutschen Grenzen hinwegsehen vermögen. Die meisten der hier gehandelten Charakteristika des Linkssozialismus finden sich zudem schon bei den Klassikern Marx und Engels im 19.Jahrhundert – als es den Begriff des Linkssozialismus noch gar nicht gab.
Konzeptionell fassen lässt sich der Linkssozialismus deswegen meines Erachtens nur historisch, nur im historisierenden Zugriff auf das Schicksal der sozialistischen Emanzipationsbewegungen des 20.Jahrhunderts, und nur, wenn man ihn weniger als ein analytisches Konzept und mehr als eine historische Problemkonstellation versteht. So betrachtet bezeichnet der Linkssozialismus eine ganze, durchaus heterogene Reihe vergangener politischer Strömungen, Individuen und Ansätze, die sich seit den 1920er/1930er Jahren innerhalb und außerhalb der beiden Hauptströmungen der linken, sozialistischen Arbeiterbewegung positioniert haben, um damit deutlich zu machen, dass diese Hauptströmungen auf unterschiedliche Weise ihre sozialistischen Ursprünge verlassen haben, und dass es gelte, diese zu erneuern. Er ist Teil jenes heterogenen „Dritte Weg“-Spektrums – nicht dem dritten Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus, sondern zwischen oder jenseits der beiden Hauptströmungen der Arbeiterbewegung.
Als Erneuerungsbewegung ist der Linkssozialismus eine historisch spezifische Antwort auf die Entwicklungsgeschichte der internationalen Sozialdemokratie wie der weltkommunistischen Bewegung. Er hält er fest am alten, auf die Arbeiterklasse setzenden sozialistischen Programm einer Befreiung der Menschen von kapitalistischer Ausbeutung, Entfremdung und Unterdrückung, an einer kollektiven (und d.h. vor allem gemeinwirtschaftlichen) Überwindung der individualistischen und konkurrenzgetriebenen kapitalistischen Marktgesellschaft, von Markt und Staat. Und er verweigert sich dabei sowohl der Integration in die bürgerlich-kapitalistischen Verhältnisse wie auch der Unterordnung unter eine vermeintlich sozialistische Erziehungsdiktatur, die beide von diesen alten Zielen wegführen. Stattdessen setzt er, in radikal-demokratischer Manier, auf eine umfassende Selbsttätigkeit der zu emanzipierenden Subjekte bereits im Prozess der Politisierung und Revolutionierung der Massen.
Auch diese Annäherung ist im Sinne der nötigen Begriffsarbeit nicht wirklich befriedigend. Trennscharf ist sie nichts desto trotz. Denn so wie der radikale Demokratismus der Linkssozialisten, ihr theoretischer wie praktischer Antistalinismus, ihre Distanz zum despotischen Sozialismus begründet, ist es ihr marxistisch-sozialistischer Antikapitalismus, ihr „Zurück zu Marx!“, der sie sowohl von der real existierenden Sozialdemokratie wie von allen nichtmarxistischen und nichtsozialistischen Linken, also beispielsweise von linken, radikalen Demokraten oder von Anarchisten, unterscheidet.
Auch wenn jedoch linkssozialistische Strömungen und Individuen in der Regel (und wider Willen) jenseits von sozialdemokratischer und kommunistischer Bewegung standen, so wollten sie doch zumeist zwischen den Hauptströmungen vermitteln, um zu einer Erneuerung der Gesamtbewegung beizutragen. Und dort, wo sie Fuß fassen konnten, war dies in der Regel am linken Rand der Sozialdemokratie (so wie der Linkskommunismus ein Kind der kommunistischen Bewegung war).
Entsprechend widersprüchlich fällt auch die Bilanz des historischen Linkssozialismus aus. Zweifelsohne haben Linkssozialisten politisch und intellektuell Gewichtiges beigetragen zur Geschichte sozialer und sozialistischer Bewegungen im 20.Jahrhundert. Und unvollständig und deprimierend bleibt jede Geschichtsschreibung, die linkssozialistische Strömungen und ihre Kämpfe gegen Faschismus und Stalinismus, wie gegen alten und neuen Kapitalismus nicht berücksichtigt. Zur Renaissance von Sozialismus und Marxismus nach Faschismus und Stalinismus haben jedenfalls linkssozialistische Nonkonformisten wesentliches beigetragen, und wer dieses Erbe glaubt gleichsam rechts oder links liegen lassen zu können, tut nicht nur den Kämpfen der Vergangenheit Unrecht, sondern entledigt sich auch wichtiger Erfahrungen und Traditionen bei den heutigen.
Aufs große historische Ganze gesehen ist jedoch der Linkssozialismus als politisch-historische Strömung eine strömungspolitische Marginalie und an das Schicksal der klassischen, revolutionären Arbeiterbewegung in den zwei mittleren Vierteln des 20.Jahrhunderts gebunden geblieben. Angetreten, die sozialdemokratische und „realsozialistische“ Strömung der Arbeiterbewegung zu erneuern oder gar selbst zu beerben, ist dem Linkssozialismus beides nicht wirklich geglückt. Als gleichsam sozialrevolutionäre Hefe im Teig der zweiten Jahrhunderthälfte verkörperten Linkssozialisten nicht selten den Gärstoff sozialreformatorischer Bewegungen, doch wirklich aufgegangen ist dieser Teig nicht. Und mit den sozialen, politischen und sozialpsychologischen Wandlungen der Arbeiterbewegung in den 1950er und 1960er Jahren wandelte sich auch die linke Gesamtkonstellation. Genauso verzerrend wie die heute beliebte Ausweitung des Linkssozialismusbegriffs schon auf die Revisionismusdebatte zu Beginn des 20.Jahrhunderts oder auf Rosa Luxemburg ist es deswegen, auch antiautoritäre Strömungen der späteren Neuen Linken, den Feminismus oder die späteren ökologischen Bewegungen allzu bereitwillig und großzügig dazuzurechnen – auch wenn Linkssozialisten in allen diesen Bewegungen ihre wichtigen Spuren hinterlassen haben (oder gar noch aktiv sind).
Nirgendwo wirkten sich dabei die strukturellen Widersprüche des Linkssozialismus schärfer aus als in Deutschland. Hier hatte er es von Beginn an besonders schwer. Vor dem Nazi-Faschismus, weil der „Bruderkrieg“ zwischen sozialdemokratischer und kommunistischer Partei in den 1920er Jahren um einiges blutiger und bitterer vonstattengegangen ist, und weil die dadurch bedingte Polarisierung es den Strömungen eines „Dritten Weges“ schwer machte, Gehör zu finden. Während des Nazi-Faschismus, weil dieser die gesamte Bewegung nachhaltiger als anderswo zerschlagen, ihre Anhänger ermordet, ihre Ideen diskreditiert und ihre Klientel umerzogen hat. Nach dem Nazi-Faschismus, weil sich dieser umfassende politische und soziale Bruch fortsetzte und in die in Deutschland besonders ausgeprägte Blockkonfrontation des Kalten Krieges überführt wurde. Mit der dadurch bedingten Spaltung Deutschlands lebte der alte politische Strömungsstreit der Arbeiterbewegung wieder auf und wurde gleichsam überdeterminiert durch die Staatswerdung der SED im planwirtschaftlichen Osten und der Sozialdemokratie im sozialstaatlichen Westen. Unter der dreifachen Repression des konservativen Bürgertums, der staatsbürgerlichen, gegen links sich abgrenzenden SPD, und der staatsbürokratischen, sich sowohl gegen rechts wie gegen links abgrenzenden SED überlebten Macht und Einfluss der sozialdemokratischen Partei auf der einen, die der stalinistisch-kommunistischen Partei auf der anderen Seite fast ungebrochen bis in die jüngste Gegenwart.
Das hatte nachhaltige Folgen auch für den westdeutschen Linkssozialismus. Blieb den Einen kaum mehr als der Appell an parteiübergreifende Gemeinsamkeiten, wollten sie nicht endgültig im gesellschaftlichen Ghetto ihr karges Brot fristen, nahmen die Anderen dieses Ghetto mindestens bereitwillig in Kauf und fühlten sich in ihm umso radikaler. Schafften es linkssozialistische Strömungen in anderen westeuropäischen Ländern, sich sozial und politisch dauerhaft zu verankern, erwies sich dies in Deutschland als strukturell unmöglich.
Doch dieser deutsche „Sonderweg“ hat seit der deutschen Einheit 1990 und den ihr folgenden sozialen und politischen Verwerfungen langsam aber sicher zu bröckeln begonnen – wenn auch unter welthistorisch neuartigen Bedingungen. Erst die Abspaltung einer nennenswerten Strömung von der Sozialdemokratie und ihr Zusammengehen mit der 2003/2004 schon reichlich in die Krise gekommenen PDS hat hier eine gesamtgesellschaftliche Dynamik entfaltet, die in den anstehenden Programm- und Selbstverständnisdiskussionen auch die Frage aktuell werden lässt, ob die strömungspolitischen Ähnlichkeiten der neuen Linkspartei zum klassischen Linkssozialismus auch politisch-theoretisch oder gar praktisch zu fassen sind.
Die Antwort auf diese Frage wird unterschiedlich ausfallen, je nachdem ob man die Frage- und Frontstellungen des alten Linkssozialismus noch für aktuell erachtet. Sind die Marxsche Kritik des Kapitalismus und die auf die Lohnarbeiterklasse setzende sozialistische Transformationsstrategie noch aktuell? Und sind die linkssozialistischen Kritiken des sozialdemokratischen wie des nominalsozialistischen Weges noch aktuell? Will man sich als neue Linke jenseits der beiden Traditionen bewegen und etwas gleichsam Drittes aufbauen? Oder bewegt man sich zwischen beiden Traditionen, diese gleichsam beerbend? Dies scheinen mir die großen Fragen nicht nur zum Verständnis des historischen Linkssozialismus zu sein, sondern auch zu seiner möglichen Aktualität. Und einmal mehr ist die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Linkssozialismus also die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Sozialismus als solchem.
1) In den letzten Jahren erschienen Biografien und Arbeiten zu Wolfgang Abendroth, Viktor Agartz, Heinz Brandt, Otto Brenner, Heinz Dürrbeck, Ossip K. Flechtheim, Leo Kofler und Fritz Lamm.
2) Gregor Kriditis: Linkssozialistische Opposition in der Ära Adenauer. Ein Beitrag zur Frühgeschichte der Bundesrepublik Deutschland, Hannover 2008.
3) Klaus Kinner (Hrsg): Die Linke – Erbe und Tradition. Teil 2: Wurzeln des Linkssozialismus, Berlin 2010; Christoph Jünke (Hrsg.): Linkssozialismus in Deutschland. Jenseits von Sozialdemokratie und Kommunismus?, Hamburg 2010. Finden sich in Kinners Band vor allem zentrale Vertreter des Linkssozialismus porträtiert (Paul Levi, Arkadij Gurland, Wolfgang Abendroth, Viktor Agartz, Leo Kofler, Peter von Oertzen u. a.), konzentriert sich der von mir herausgegebene Band auf die Darstellung von Organisationen und Strömungen, auf die Problemgeschichte des Verhältnisses linkssozialistischer Strömungen zur Sozialdemokratie und zum Stalinismus, sowie auf Fragen linkssozialistischer Staatskritik, Gewerkschaftspolitik, Geschlechterpolitik und die Organisationsfrage.
4) Arno Klönne: Anmerkungen zur Geschichte und Aktualität deutscher Linkssozialisten, auf: www.globkult.de/geschichte/ zeitgeschichte/446-anmerkungen-zur-geschichte-und-aktuali- taet-deutscher-linkssozialisten- (24.6.2010).
5) Gregor Kritidis, a. a. O.; ders.: Zu den Charakteristika des ‚Linkssozialismus‘ in der Ära Adenauer, in: K. Kinner (Hrsg.) a. a. O., S.97ff.; Andreas Diers: Linkssozialismus – eine Übersicht in: ebenda, S.17ff.; ders: Linkssozialismus. Ursprünge und
telegraph 122/123 2011 49
Geschichte 1917-1989, Berlin: rls-standpunkte 39/2010.
6) Wenn bspw. Stefan Janson (in diesem Heft) meint, den Linkssozialismus als ganzen ablehnen zu können, gerade weil dieser an der Marxschen Theorie und an der sozialistischen Tradition der Arbeiterbewegung festhält, sei ihm dies unbenommen. Es entpflichtet ihn jedoch nicht von der Aufgabe, seine Meinung auch argumentativ angemessen zu präsentieren, anstatt anderer Leute Gedanken aus ihrem Zusammenhang zu reißen. Den Versuch einer wissenschaftlichen Historisierung des Linkssozialismus zum Bindeglied einer politischen Verschwörung in Form einer „Kumpanei von ex-stalinistischen und ex-trotzkistischen Leninisten“ innerhalb der Linkspartei zu erklären, ist aber schon mehr als eine böse Verzerrung.
Christoph Jünke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für neuere deutsche und europäische Geschichte an der Fern-Universität Hagen, Autor u.a. von „Sozialistisches Strandgut. Leo Kofler – Leben und Werk 1907-1995“, Hamburg 2007, zuletzt Herausgeber von: „Linkssozialismus in Deutschland. Jenseits von Sozialdemokratie und Kommunismus?“, Hamburg: VSA 2010.
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