Nachruf auf einen Ostberliner
aus telegraph 13/1990
von Dirk teschner
Klischee also Wirklichkeit. Tagelang starb er im Krankenhaus vor sich hin.
Allein. Er kam vor die Straßenbahn.
In dieser bewegten Zeit … Streiks, Nationales Besäufnis, „Sieg Heil“ – Deutschland Weltmeister – „Endsieg im Kaukasus“, – Kohl in Strickjacke.
Da kräht kaum ein Blatt, kein Graffiti nach dem toten Baader.
Ja – wenn er von Faschisten erschlagen worden wär … ! Tausende hätten ihn durch die Straßen getragen.
Aber so … Straßenbahn … naja …
Das wir trauern verlernt haben, wissen wir auch ohne Maas.
Zu Baader was zu sagen, würde zu persönlich und abstrakt werden. – Was bleibt sind auch seine Texte und daß Baader Mathias-Holst heißt – und das sagt ja alles.
d.t.
Die Wiederaufbereitung von Schocks: billigste hakenkreuz lyrik etwas zu erhellen wie immer ein verbrechen daß die diskette rechtfertigt wer einmal aus dem blechnapf frißt dem wird der abstrich: einverleibt…