Welche Kräfte sitzen schon wieder auf der Friedenstaube?

Flugblatt zur Volkskammersitzung am 11.-12. Januar 1990
aus telegraph 02/1990, vom 22. Januar

Die Diskussion über den Entwurf für ein Zivildienstgesetz in der DDR ist in keiner Weise mit dem Volk geführt worden und es wird ein Entwurf vorgelegt, der vom Ministerium für Nationale Verteidigung erarbeitet worden ist. Daran mitgearbeitet haben die Kirchen. Und dort hätte bekannt sein müssen, daß im ganzen Land verschiedene Gruppen an diesem Thema arbeiten.

ABER KEINER WURDE GEFRAGT!

Als Vertreter von 13 in der ganzen DDR zum Wehrdienstproblem arbei­tende Gruppen fordern wir eine

ÖFFENTLICHE DISKUSSION ÜBER DEN ZIVILDIENST IN DER DDR.

Wir wissen, daß es mehrere Entwürfe zum Zivildienst gibt, die bisher ohne entsprechende Reaktionen geblieben sind. Wir forden die VERÖFFENTLICHUNG ALLER VORHANDENEN GESETZENTWÜRFE ZUM ZIVILDIENST. Wir meinen, daß die Festsetzung der Dienstzeit im Zivildienst auf 18 Monate schon wieder der Beginn einer Diskriminierung Andersdenkender ist.

Das beweist, DISKUSSION IST DRINGEND NÖTIG.

EIN SOLCHES GESETZ DARF NICHT NUR VON GENERÄLEN UND BISCHÖFEN BEARBEITET WERDEN!

Kontaktadresse: Arbeitskreis Wehrdienstfragen Jena Am Steinborn 120, Jena 6900

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