aus telegraph 5/1990
vom 15. März 1990
Gegendemonstration von „Allianz“-Ordnern zusammengeschlagen
1. März in Karl-Marx-Stadt. Die „Allianz für Deutschland“ fährt mit Helmut Kohl schwere Wahlgeschütze auf.
Am Rande der Wahlkundgebung mit ca. 150.000 Menschen formiert sich eine friedliche Gegendemonstration von etwa 1.000 Leuten. Der Demozug wird bereits auf der Zufahrtsstraße zum Platz der Wahlkundgebung von „Ordnern“ am Weitergehen gehindert. Daraufhin gab es erste Rangeleien. Ein Lautsprecherwagen der „Allianz“ fuhr zwischen die Gegendemonstranten. Danach gingen die „Ordner“ – zum Teil Republikaner und rechte Skins mit Gummiknüppeln (Made in Western Germany) gegen die Frauen, Männer und Kinder der Gegendemo vor. Außerdem wurden die Andersdenkenden, die Zuflucht in der Jacobikirche fanden, mit Latexfarbe beworfen.
Polizei befand sich auf ausdrücklichen Wunsch der „Allianz“ und Helmut Kohls nicht in der Nähe der Wahlkundgebung.
d.t.
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