aus telegraph 6/1990
vom 30.03.1990
ZUR ZUKUNFT EINES VOLKES GEHÖRT AUCH SEINE VERGANGENHEIT
40 Jahre DDR-das sind auch 40 Jahre Repression und Bespitzelung durch den ehemaligen Staatssicherheitsdienst.Verbliebenes Aktenmaterial darf nicht vernichtet, sondern muß aufgearbeitet werden.
DARUM FORDERT MIT UNS – Stop mit der Aktenvernichtung
VON DER REGIERUNG! – Zentrale Sicherstellung aller Materialien und Dokumente.
Im Zuge der politischen Entwicklung mehren sich die Stimmen nach vollständiger Aktenvernichtung.Es besteht die Gefahr,daß mancher sich auf diesem Wege einer Vergangenheit“entledigen“ will,die ihm bei einer „demokratischen“ Karriere hinderlich sein könnte.
Wir wollen nicht,daß ehemalige Stasi-Spitzel unsere Geschicke bestimmen.Moralische Legitimation als Voraussetzung für Immunität,und nicht umgekehrt!
DARUM FORDERT MIT UNS – Einsetzung einer unabhängigen
VON DER REGIERUNG! – Kommission zur Überprüfung aller
gewählten Volksvertreter auf eine
eventuelle Stasi-Vergangenheit!
Jeder hat das Recht zu erfahren,was vom ehemaligen Staatssicherheitsdienst über ihn zusammengetragen worden ist.
DARUM FORDERT MIT UNS – Recht auf Einsichtnahme in die persönliche Akte,
VON DER REGIERUNG! – Entscheidungsfreiheit darüber,ob
die persönliche Akte vernichtet
oder archiviert werden soll!
LAßT NICHT ZU, DAß DURCH VERDRÄNGUNG DER VERGANGENHEIT MIßTRAUEN WÄCHST!
-Mündige Bürger-
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Absender: Datum:
An die
Regierung der DDR
Klosterstraße 47
Berlin
1020
Antrag: Hiermit beantrage ich, Einsicht in die vom ehemaligen MfS über mich angelegte Akte nehmen zu können.
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Unterschrift
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