Schwarze Pumpe: 50.000 Liter Kerosin ins Erdreich

aus telegraph telegraph 7/1990

Erst jetzt war zu erfahren, daß am Sonntag vor der Wahl, am 11. März in Schwarze Pumpe 50.000 Liter Kerosin ins Erdreich ausgelaufen sind. Der Unfall geschah am Kohlebunker, in einer Anlage, die dazu bestimmt ist, Kohlezüge aufzutauen. Flugzeugdüsen blasen Heißluft in die Waggons, damit die Kohle herausrutscht. Hier muß es irgendeinen Defekt mit den beschriebenen gravierenden Folgen gegeben haben.

Erst am Montag den 12. März begann der Aushub des verseuchten Erdreichs. Eine Probebohrung ergab, daß das Kerosin schon bis 17 Meter in den sandigen Boden eingedrungen war. Weil kein anderer Bagger vorhanden war, wurde der Boden aber nur bis zu sieben Metern ausgehoben und mit Erde verfüllt.

Obwohl angeblich eine Meldung über die Ökokatastrophe in die Bezirkshauptstadt abgegangen war, erfuhr der Umweltschutzbeauftragte des Bezirks von der Angelegenheit erst von dritter Seite.

t.s.