aus telegraph 9/1989
vom 29. November 1989
Aufruf zur Erarbeitung eines Gründungspapiers
Die FDJ ist, weil sie die Massenorganisation einer im Scheitern begriffenen scheinrevolutionären Partei ist, an dem Punkt, ihre breite Massenbasis zu verlieren.
Für viele FDJler bestehen jedoch vor allem zwei Hindernisse für das Austreten aus dieser Organisation. Zum einen die Angst vor Diskriminierung und zum zweiten – vor allen für politisch links orientierte Schüler/Lehrlinge – eine fehlende Alternative.
Deshalb rufen wir alle Schüler und Lehrlinge dazu auf, bei der Bildung des LSB mitzuwirken, damit auch ihre Meinung in einem zu verfassenden Gründungspapier verarbeitet werden kann.
Der LSB wird sich unseren Vorstellungen nach für die Ausgestaltung eines attraktiven Sozialismus (natürlich auch an der Schule!), für die pluralistische Ausgestaltung des eben begonnenen „Dialoges“ und der Politik, vor allem aber für die Interessen und Rechte derjenigen Schüler einsetzen, die nicht in der FDJ sind.
Im Laufe der nächsten Wochen wollen wir mit Eurer Hilfe ein Gründungspapier erarbeiten. Deshalb wendet Euch mit Euren Vorschlägen bitte an die Unterzeichner.
Danke!
Rostock, den 3. November 1989
Die Unterzeichner:
Joachim Langer, Schüler
Kristian Kell, Schüler
Michael Krenkel, Lehrling
Rene Gläser, Schüler
Postadresse: Gruppe LSB
Joachim Langer
Friedrich-Engels-Str. 20
2500 Rostock 1
© telegraph. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des telegraph