aus telegraph 4/1989 (#04)
Am 16. 10. 89 fand im Kreiskulturhaus in Berlin-Weißensee eine Vollversammlung der Sektion Rockmusik beim Komitee für Unterhaltungskunst statt. Zu Gast war Herr Eberhard Aurich, der nichts Neues und Konkretes zu berichten wußte. Am 18. 9. 89 war von etwa 50 Musikern eine Resolution verfaßt worden, die bis heute über 3.000 Unterschriften trägt. Ihr Verlesen auf Konzerten und anderen Musikveranstaltungen zog Auftrittsverbote, Androhung von Gagenstreichung, Verleumdungen und andere Repressalien nach sich. Am 9. 10. fand ein Gespräch zwischen einigen Musikern und Herrn Aurich statt. Zielstellung seitens Aurichs war, daß das Verlesen der Resolution nach einem „klärenden Gespräch“ eingestellt werde und sich die Musiker vom Neuen Forum distanzieren. Am 11. 9. konnte man dann auf der Titelseite der „Jungen Welt“ eine völlig verfälschte Darstellung des Gesprächs lesen, wofür Herr Aurich nach eigenen Angaben die Verantwortung trägt. Die erzwungene Richtigstellung erfolgte am 13. 10. auf Seite 6 der „Jungen Welt“. Auch am 16. 10. 89 sprach sich Herr Aurich weiterhin klar gegen eine Presseveröffentlichung der Resolution aus. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits Mitarbeiter von „Jugendradio DT 64“ der Resolution angeschlossen.
Auf der Vollversammlung am 16. 10. 89 wurde rege diskutiert. So stellte ein Gast die Forderung nach Rücktritt des Politbüros, welche den stärksten Applaus auf der ganzen Versammlung erhielt.
Aufgrund der Vorgänge der letzten Zeit und reagierend auf die Erklärung des Politbüros wurde eine Erklärung, aufbauend auf die Resolution vom 18. 9. 89, verabschiedet:
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