Drohgebärden

aus telegraph 1/1989 (#01)

Der Superintendent von Berlin-Pankow, Werner Krätschell, erhielt von staatlicher Seite die Warnung, die Oppositionsbewegung in der DDR müsse eingestellt werden. In einem Interview mit der BBC erklärte Krätschell, ein führender Parteifunktionär habe ihm gegenüber zum Ausdruck gebracht, falls irgendwelche Gruppen die Absicht hätten, dem Sozialismus in der DDR Schaden zuzufügen, sollten sie sich daran erinnern, was in China passiert sei. Nach Auffassung von Krätschell handelte es sich um eine bewußte Warnung, die verbreitet werden sollte.

In der SED-eigenen „Leipziger Volkszeitung“ vom 6. Oktober wurde in einem Aufruf von der Kampfgruppenhundertschaft „Hans Geifert“ erklärt: „Wir sind bereit und willens, das von uns mit unserer Hände Arbeit Geschaffene wirksam zu schützen, um konterrevolutionäre Aktionen endgültig und wirksam zu unterbinden, wenn es sein muß, mit der Waffe in der Hand.“

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