aus telegraph 5/1989
vom 22. Oktober 1989
Nicht alle Arbeiter scheinen aber schon an die Gründung unabhängiger Gewerkschaften zu denken. An den „Genossen Harry Tisch“ wurde ein Protokoll einer Gewerkschaftsversammlung des Lagers im Berliner Zentrum Warenhaus am Ostbahnhof vom 13. Oktober 89 geschickt. Unter anderem wurde da gefordert: Presse und Medienfreiheit,nämlich ehrliche und aktuelle Informationen; Meinungsfreiheit, nämlich Zulassung von freien Parteien und Organisationen und friedliche Demonstrationen; Durchführung freier Wahlen, eventuell abgegrenzte Wahlperioden für Führungsfunktionen; Einschränkung des starren Bürokratismus; offene Rechenenschaftslegung zu Themen wie wirtschaftliche Situation und Verwendung von Beitragsgeldern; Abbau der Klassenunterschiede und Wegfall von Privilegien; Durchsetzung des Leistungsprinzips; Reisefreiheit nach Ost und West für alle Bürger; Prüfung des Lohn-Preis-Verhältnisses bei Industriewaren.
Zum Schluß wird eine dementsprechend höhere Produktivität versprochen.
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