aus telegraph 5/1989
vom 22. Oktober 1989
Bemühungen um die Gründung einer unabhängigen Studentenvertretung an der Berliner Humboldt Universität.
Wie uns mitgeteilt wird, sei der Fragenkatalog, der von Teilnehmern der Beratung vom 17.10. im Kinosaal der Uni beschlossen wurde und der den Studenten in allen Sektionen zur Diskussion vorgelegt werden soll, „etwas verkürzt und verfälscht wiedergegeben worden“. Er lautet nach dieser Richtigstellung:
1. Wollt Ihr eine studentische Vertretung (Studentenparlament, Studentenrat) in oder neben der FDJ?
2. Welche inhaltlichen Vorstellungen verbindet Ihr mit dieser Interessenvertretung?
3. Welche Struktur müßte eine von uns gewünschte Interessenvertretung der Studenten haben?
4. Muß der Status der Uni verändert werden? (Frage der Autonomie einer Universität)
5. Haltet Ihr die militärische Qualifizierung (inklusive ZV) als Bestandteil des Studiums für notwendig.
6. Welche Bestandteile des Studiums haltet Ihr für dringend reformbedürftig? Welche strukturellen und organisatorischen Änderungen für notwendig?
7. Wünscht Ihr eine Stellungnahme der Staatsführung zum Vorwurf des Wahlbetrugs? Wie stellen wir uns künftige Wahlen in der DDR vor?
Abschlußsatz: Wir fordern die Partei und Staatsführung auf, in kürzester Zeit substantielle und konstruktive Vorschläge zur Veränderung der politischen und wirtschaftlichen Situation in der DDR zu machen und Konsequenzen aus den bisherigen Ereignissen zu ziehen.
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