Aus telegraph 01/1990, vom 8. Januar
So ist eine Erklärung der Gruppe „Die Mauerblümchen“ überschrieben. Die Gruppe, die von der Zweistaatlichkeit Deutschlands als Voraussetzung für eine sozialistische Alternative auf deutschem Boden ausgeht, ruft alle Interessierten auf, eine Initiativgruppe zur ökologischen Nutzung des Grenzgebietes von Westberlin zu gründen. In der Erklärung heißt es zu den Vorstellungen der „Mauerblümchen“:
„Wir schlagen vor:
– sämtliche Grenzsicherungsanlagen bis auf die Hauptmauer (direkt an der Westberliner Grenze) werden abgebaut
– der freigewordene Schutzstreifen wird zur Anlage von Grünanlagen und eines kombinierten Rad/Fußweges quer durch Berlin genutzt
– darin enthalten sein müßten Kinderspielplätze und Hundetoiletten
– die Mauer wird beidseitig bemalt
Gründe für den Erhalt der Mauer als Bauwerk sind:
– die Mauer ist die einzig intakte „Stadtmauer“ in Europa
– sie ist die größte Leinwand der Welt
– sie ist weiterhin ein einzigartiges geschichtliches Zeugnis für die Spaltung Berlins, Deutschlands und Europas.
Wir bitten alle, die ähnlich denken wie wir, unsere Vorschläge ganz oder teilweise unterstützen und mit uns zusammen arbeiten wollen, mit uns Kontakt aufzunehmen zwecks Gründung einer Initiative zur ökologischen Nutzung des Grenzgebietes um Westberlin. Gemeinsam sind wir stärker!“
Als Kontaktadressen sind angegeben:
Stefan Lercht
Amanlisweg 20
1140 Berlin
Andre Kastell
Grünberger Str.87
1035 Berlin
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