aus telegraph 8/1990, von Dirk Teschner
Am 14.4 räumte die sogenannte Volkspolizei in Berlin-Mitte ein besetztes Haus in der Adelbertstraße. Sie räumten die im Haus befindlichen Einrichtungsgegenstände auf einen LKW und mauerten die Türeingänge zu. Die besetzten Häuser in der Adalbertstr. wurden am
5.4, und den darauffolgenden Tagen von Faschisten angegriffen; es gingen dabei mehrere Fenster zu Bruch. Die Insassen, darunter auch Kinder wurden durch Splitter und Steine unmittelbar gefährdet.
Die Faschisten treffen sich im gegenüberliegenden Jugendclub, von wo aus sie die Angriffe starten.
Die Polizei „begründete“ die Räumung der besetzten Häuser damit, daß die Häuser Angriffsziele für Faschisten darstellen. Wieder mal werden Betroffene zu Schuldigen erklärt und sollen Platz machen, um den Faschisten mehr Raum zu geben!
Das geräumte Haus wurde kurz nach der Räumung wieder besetzt. Der Runde Tisch Berlin beschwerte sich über die Räumung beim Magistrat und dem Polizeipräsidium.