aus telegraph 8/1990, von Torsten Seeger
Die Wehrkreiskommandos wollen ihre Arbeit transparenter gestalten. Seit kurzem gibt es dort sogar Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit. Innerhalb der eigenen heiligen Hallen behält man sich aller- dings das Informationsmonopol vor. Wie anders ist z. B. die beharrliche Weigerung des WKK Halle-Neustadt zu interpretieren, die neue Zivildienstordnung öffentlich bei sich auszulegen (z.B. im Musterungsstützpunkt). Zum Thema Zivildienst, so war zu hören, informiere man die Wehrpflichtigen objektiv (übrigens haben wir daran berechtig- te Zweifel), wozu man laut Verordnung verpflichtet sei! (Solche schlagende Argumentation verbietet natürlich jegliche Nachfrage.) Außerdem sollen die Räumlichkeiten frei von jeder Art politischer (?!) Äußerungen gehalten werden. – Merkwürdig ist nur, daß die Saubermänner vom WKK die an den Wänden hängenden seitenlangen Auszüge aus „Militärreform“ und „Volksarmee“ ganz übersehen haben.