Kolumne telegraph 1/1999

Das Maß der Menschlichkeit
von Wolfram Kempe

Unlängst belauschte ich in einem Wirtshaus ein Gespräch. Am Nachbartisch bemühte sich ein junger Mann mit leicht sächsischem oder thüringischem Tonfall seiner offensichtlichen Geliebten, die eher nach dem Rheinland hin sprach, die DDR zu erklären. Man konnte sehen, daß ihm das nicht gelang – sie verstand ihn nicht. Schließlich beendete er das Thema mit dem Satz: „Und überhaupt ging es in der DDR viel menschlicher zu!“ Das verstand sie erst recht nicht. Sie wollte aber keinen Streit vom Zaum brechen, küßte ihn, und ich wandte mich höflich wieder meinem Bier zu und dachte nach. Auch ich habe in den vergangenen zehn Jahren versucht, allen möglichen und unmöglichen Leuten die DDR zu erklären; mein Erfolg glich dem des jungen Mannes, und darum setzte ich keinen roten Heller darauf, daß die Beziehung der beiden von langer Dauer sein würde. Mehr als das schlich mir aber der letzte Satz des jungen Mannes nach: Grammatisch zielt er auf einen Vergleich, meint also, es sei in der DDR viel menschlicher zugegangen, als … anderswo. „Anderswo“ ist in solchen Gesprächen immer Westdeutschland. In letzter Zeit ist mir dieser Satz in dieser Bedeutung öfter begegnet. Das macht mich mißtrauisch.

SPIEGEL-Leser wissen mehr …

… behauptet die Hamburger Redaktion des Blattes unverdrossen. Vor zehn Jahren glaubte ich das wie viele andere im Osten auch. Seitdem ist viel Druckerschwärze verbraucht worden. Seitdem haben Redakteure und Reporter in Hamburger Diensten eins ums andere Mal versucht, die DDR zu erklären, und damit vormals Eingeborenen die Nackenhaare hoch und die Zornesröte ins Gesicht getrieben. Über die DDR haben SPIEGEL-Leser in den vergangenen Jahren nichts erfahren, und wissen tun sie darüber auch nur mehr, wenn sie dort aufgewachsen sind. Jüngst ist der Reporter Matthias Matussek wieder mit einem zweiteiligen Bericht über die untergegangene Hölle DDR auf die Fresse gefallen. In weinerlichem Ton berichtet der Handlungsreisende in Sachen Jüngste Geschichte über seine Besuche bei vermeintlichen Tätern und Opfern der „DDR-Diktatur“, wobei er verschweigt, daß er selbst vorher festgelegt hat, wer Opfer und wer Täter war. So wird Friedrich Schorlemmer beispielsweise, weil er beim SPIEGEL seines Verhältnisses zur PDS wegen längst in Ungnade gefallen ist, zum Täter und in seinem Auftreten entsprechend unangenehm beschrieben. Und Siegmar Faust, obwohl in Berlin noch gut in Erinnerung wegen seiner finanziellen Teilhabe an der Entschädigung einer ehemaligen KZ-Aufseherin als SED-Verfolgte, bleibt Opfer. Doch es geht gar nicht um eine solcherart schlampige und gewohnt tendenziöse Recherche. Auffällig ist vielmehr, daß Matussek allen, die er von vornherein als Täter (oder Mittäter) identifiziert hatte, das Wort von der „menschlichen DDR“ in den Mund legt. Korpsgeist unter Tätern, soll das suggerieren, Korpsgeist herrscht bei der Mehrheit im Osten, deswegen wählen sie PDS, deswegen jagen ihre Kinder Ausländer auf nächtlicher Straße. Dabei weiß sowohl der Autor als auch die Redaktion, daß das Hamburger Blatt als Meinungsmultiplikator wirkt – und weil wir es auch wissen, kann sich das ganze Land nun darauf einstellen, daß alle, die zukünftig von „Menschlichkeit“ in irgendeinem Zusammenhang mit der DDR sprechen, Täter gewesen sein müssen und als solche in den Gazetten vorgeführt werden. Hier kann man sich ansehen, wie Meinung gemacht wird: Zuerst als Stimmungsmache, und wenn alle es nachplappern, ist die Geschichte umgeschrieben. Am Ende der Manipulationskaskade steht die Bild-Zeitung mit etwa dieser Schlagzeile: „Hirtenhund biß Baby Kopf ab – was wußte Honecker?“

Das wirklich teuflische an solchen Meinungsmanipulationen ist jedoch, daß hier die Wirklichkeit im Gegensatz zur plumpen Lüge mit ungleich größerem Geschick zurechtgebogen wird. Darum bleibt der Satz von der „menschlicheren DDR“ auch bewußt im Vagen, so daß sich jede und jeder seinen Teil dabei denken kann. Trotzdem legt er nahe, daß „menschlicher“ hier im Sinne von „besser“ gebraucht wird. Allerdings würde der gedanklich klarere Satz: „Die DDR war besser als Westdeutschland.“, keinem ehemaligen DDR-Bürger von der Zunge gehen, es sei denn, er war früher Mitglied des Politbüros des ZK der SED. Ohne daß der Manipulator Matussek jene, die 1989 auf die Straße gegangen sind, auch nur fragen mußte, hat er sie so doch auf seine Seite gezogen. Denn wenn die DDR wirklich „besser“ gewesen wäre, hätte man sie weder verlassen müssen, noch hätte man Massendemonstrationen zu ihrer Veränderung organisieren oder an ihnen teilnehmen müssen. Die Seite von Matthias Matussek ist die des ausgestreckten Zeigefingers, der auf die Unverbesserlichen zeigt, die Täter. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, kommt diese Haltung obendrein mit bolschewistischer Apodiktik daher: Ich bin die westdeutsche Lichtgestalt, die sich die Sache der Opfer zur eigenen macht, mithin ein Sieger der Geschichte, und wer nicht für uns ist, ist gegen uns!

Vergessen

Wie war es denn nun wirklich? War die DDR menschlicher als die Bundesrepublik? Ehrlicherweise kann ich diese Frage nicht beantworten, denn ich kenne nur die DDR. Und die gibt es seit knapp zehn Jahren nicht mehr. Ein direkter Vergleich ist unmöglich. Die DDR existiert nur noch in meiner Erinnerung, als Kindheit und Jugend. In der Regel trifft man nirgends auf der Welt Leute, die unaufgefordert und ungebrochen von sich selbst sagen, sie hätten eine unmenschliche Kindheit und /oder Jugend gehabt. Betrachte ich meine Stasi-Akten mit westdeutschen Augen, hat sowohl meine Familie als auch ich eine Opfer-Karriere durchlaufen. Da findet sich alles, von der Sippenhaft über andauernde Krimi-nalisierungs-versuche bis hin zu Publikations- und Auftrittsverbot … War das unmenschlich? Ich habe mich mit „dem Staat“, „den Mächtigen“ angelegt, aber meinetwegen wurden keine Sondergesetze erlassen und ich wurde nicht aus Versehen auf einem mecklenburgischen Kleinstadtbahnhof erschossen. War die andere Seite menschlicher? Ist Isolationshaft Ost unmenschlicher als Isolationshaft West? Sind solche Fragen überhaupt erlaubt?

Der augenfälligste Unterschied bei der Betrachtung von DDR-Geschichte zwischen Ost- und Westdeutschen besteht im historischen Koordinatensystem, das dabei zur Anwendung kommt. Im Westen betrachtet man die DDR im Kontext des III. Reiches, im Osten im Kontext der BRD und des Kalten Krieges. Bemerkenswert ist daran nicht so sehr, daß ein Vergleich zwischen – mehr noch die in Eins Setzung von – DDR und Nazizeit die Verbrechen des deutschen Nationalsozialismus relativiert. Bemerkenswerter ist, daß so der Kalte Krieg und die Rolle der BRD in ihm nicht thematisiert werden muß, gerade so, als hätte dieser Kalte Krieg nie stattgefunden. Indem die DDR zu einem Abziehbild des III. Reiches umgebogen, umgelogen wird, wird auch die Geschichte der Bundesrepublik umgedeutet. Kein Wort muß mehr über die Kommunistenverfolgung in den fünfziger Jahren verloren werden, kein Wort mehr über die Berufsverbotspraxis in den siebziger Jahren. So hilft die Denunziation der DDR und ihre Stilisierung zur Diktatur den Westdeutschen, ihr eigenes Land als strahlenden Hort der Demokratie zu verklären. Es ist kein Zufall, daß das in eine Zeit fällt, in der die einst so aufmüpfigen 68iger ihren Frieden mit dem Staat und partiell auch mit ihren nationalistischen Vätern machen. Und weil der Untergang der DDR letzten Endes nur eine Arabeske des Untergangs des Weltkommunismus war, ist das Umlügen der Geschichte auch nicht auf Westdeutschland beschränkt. In Hollywood wurde jüngst ein weltbekannter Inoffizieller Mitarbeiter mit einem Oskar für sein Lebenswerk geehrt: der Regisseur Elia Kazan. Zu diesem Lebenswerk gehört, mindestens acht Kollegen McCarthys Hexenjägern überantwortet zu haben. Damit ist er kein bißchen besser, als die Spitzel, die die Stasi auf Künstler hetzte. Und auch in Amerika geht es um nichts anderes, als um die Revision der Geschichte des Kalten Krieges. Denn Kazan wurde nicht ausgezeichnet, obwohl er Denunziant war, sondern gerade wegen seines antikommunistischen Engagements. In der Washington Post ließt man dazu: „Niemand glaubt mehr, daß Washington und Moskau am Kalten Krieg gleich viel Schuld trugen.“

Recht und Gesetz

Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß in der DDR Verbrechen begangen wurden. Von Staats wegen. Als Staat befindet sich die DDR damit in der guten Gesellschaft aller anderen Staaten, die existieren oder jemals existiert haben. Von Staats wegen begangenes Unrecht läßt sich im Grunde nie heilen. Die Prozesse, die in den vergangenen zehn Jahren gegen Protagonisten des DDR-Staates geführt wurden, waren darum weniger Ausdruck von Siegerjustiz denn von Hilflosigkeit. Seit es keine Könige mehr gibt, die man köpfen kann, sondern Kollektivgremien, die für den Staat Verantwortung tragen, kann individuelle Schuld an dem einen oder dem anderen Unrecht nur schwer nachgewiesen werden. Ich kann darum gut verstehen, daß Leute, die in der DDR zu Opfern (des Staates) wurden, empört darüber sind, daß Erich Mielke als einer der Haupttäter eine stattliche Haftentschädigung bekommt, während sie selbst mit einer mickrigen Wiedergutmachung abgespeist werden. Ich kann verstehen, daß sich ihr Zorn steigert, wenn angesichts dieser rechtlichen Unzulänglichkeiten politische Dumpfbacken in der PDS nach Amnestie rufen. Ich kann nicht verstehen, daß sie diese Unzulänglichkeiten der längst untergegangenen DDR in die Schuhe schieben. Das Scheitern der rechtlichen Aufarbeitung des DDR-Unrechts fällt einzig und allein auf die bundesdeutsche Justiz zurück.

Das größte Verbrechen, dessen sich die Staats- und Parteiführung der DDR und ihre vielen Helfershelfer schuldig gemacht haben, ist der Verrat am Sozialismus. Im eigentlichen Sinne ein moralisches Verbrechen, aus dem alle weiteren Ungerechtigkeiten wie aus der Büchse der Pandora hervorgehen. Wie wollte man das aber verhandeln? Nach welchem Recht? Nach welchem Gesetz?

In der Wendezeit wollten wir sie deswegen vor ein Tribunal bringen, einen Gerichtshof analog des Nürnbergischen, der 45 Jahre zuvor ja auch ohne jede juristische Grundlage höchst notwendiges Recht sprach. Da wären sie nicht so billig davongekommen. Die Tragik des Anschlusses der DDR an die BRD liegt in diesem Punkt nun aber gerade darin, daß man von einer antikommunistischen, bundesdeutschen Justiz nicht verlangen konnte und kann, jemanden ausgerechnet wegen des Verrats am Sozialismus abzustrafen. Der antikommunistischen Staatsdoktrin gemäß hätten sie diese Leute ja vielmehr in die Arme schließen müssen – der Fall des Alexander Schalk-Golodkowski zeigt, daß sie, wo immer dies möglich war, es auch taten.

Etatismus

Können Staaten, egal welcher Couleur, menschlich sein? Jeder altgediente Anarchist würde sich schon angesichts dieser Frage einen Ast lachen. Deutschland hat jedoch keine altgedienten Anarchisten, deren Wirken nachhaltig gewesen wäre. Für die übergroße Mehrheit der deutschen Bevölkerung war und ist der Staat die Quelle von Gerechtigkeit und Fürsorge, egal ob dieser „Staat“ nun König, Kaiser, Kabinett oder Politbüro hieß. Die staatstragende innere Verabredung in deutschen Landen lautete stets: Der Staat tut etwas für mich, also hat er Anspruch darauf, daß ich etwas für ihn tue. In DDR-Jargon lautet der selbe Satz: „Ich leiste was – ich leiste mir was!“ „Etwas für den Staat tun“, daß konnte genauso bedeuten, vor Beginn einer Revolution „nur“ die Bahnsteigkarten zu entwerten, wie andererseits den Nachbarn zu denunzieren. Bürger, die sich selbst als dem staatstragenden Subjekt inne geworden sind, waren und sind in Deutschland eher selten. Nach meiner Erinnerung ist das ein Grund dafür, warum sich im Winter 1989 niemand bückte, als der SED de facto die Macht aus den Händen gewunden worden war und auf der Straße lag. Über die Zeitläufte hat sich in Deutschland ein fragiles Gleichgewicht zwischen den staats-tragenden Eliten und dem großen Rest der Bevölkerung aufgebaut, das darin besteht, daß die Mehrheit den Machtanspruch der Minderheit nicht in Frage stellt, solange die Minderheit nur für eine allgemeine Wohlfahrt sorgt. Solange das so ist, wird jeder denkbare Staat als „menschlich“ empfunden. Und, um es geradeheraus zu sagen, das gilt natürlich für die Mehrheit der Deutschen auch in Bezug auf das III. Reich. 1844 veröffentlichte Heinrich Heine die Zeilen: „Denk ich an Deutschland in der Nacht …“.

Der Aufstand des Jahres 1989 entwickelte vor diesem Hintergrund eine geradezu subversive Sprengkraft: In einem deutschen Teilstaat entledigte sich „das Volk“ seiner Führer. Will die westdeutsche Bundesrepublik so weitermachen, wie seit fünfzig Jahren, ist sie darauf angewiesen, den damals entstandenen emanzipatorischen Ansatz für alle Zeiten zu diskreditieren. Und dies mit allen Mitteln und auf allen Ebenen. Darum steht die westdeutsche Gesellschaft vor dem Problem, nach der ökonomischen und der militärischen auch die ideologische Kolonisierung endlich zu bewerkstelligen. Nach zehn Jahren scheinen sie von diesem dritten Stadium der Annexion jedoch weiter entfernt, als je zuvor. Alle Vergleiche, enden doch nur in simplen Aufrechnungen. Indem man aber Opfer von Staaten (oder Gesellschaftssystemen) quantifiziert, erzeugt man neue Ungerechtigkeiten, denn jede und jeder, der einem Staat zum Opfer gefallen ist, hat ein Recht darauf, als Einzelner ernst genommen zu werden. Die westdeutschen Geschichtstäter wissen aber auch, daß dieser Anspruch auf sie selber zurückfallen wird, wenn denn eines Tages ihre eigene Gesellschaft und ihre Ordnung auf dem Prüfstand der Geschichte stehen wird.

Erinnern

Zweifellos ist die Gesellschaft, in der wir seit zehn Jahren leben müssen unmenschlicher, als es die DDR je war. Besonders überrascht kann aber jemand, der aus der DDR stammt, darüber nicht sein. Wer Augen hatte, konnte sehen, daß der Unterschied zwischen beiden Gesellschaftssystemen hauptsächlich darin bestand, daß in der DDR die Repression vor allem auf den Kopf zielte, in der BRD dagegen auf den Bauch. Ideologische Unbotmäßigkeit im Osten führte nicht zwangsläufig zur Vernichtung der materiellen Existenz. Im Westen war das umgekehrt: Ideologische Widersacher wurden (und werden) an ihrer materiellen Wurzel bekämpft. Schweigend sein Brot essen zu müssen, ist gewiß bitter – ich hätte das nie ausgehalten, aber rings um mich herum gab es Leute, die genau dies taten. Vor Hunger nicht sprechen zu können, ist jedoch allemal bitterer!

Das Schlimme am Auftreten der Westdeutschen im hinzugewonnenen Osten war ja nicht, daß sie taten, was sie taten. Schlimm war, daß sie sich akkurat so benahmen, wie es in ostdeutschen Staatsbürgerkundebüchern vorab beschrieben worden war. Wie viele andere empfand auch ich das als die späte Rache der „führenden Genossen“ an ihrem eigenen Volk, denn man kann dem Wolf ja nicht vorwerfen, daß er Zähne hat. Um nach dem großen Durcheinander des Jahres 1990 jedoch weiterhin meinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, mußte ich mich selbst vom politischen Subjekt zum marktwirtschaftlichen Objekt exorzieren. Im Westen mag solch ein Vorgang völlig normal sein. Im Osten ist er es nicht. Mir steht nur ein einziger möglicher Vergleich zur Verfügung: 1982 versuchte die Stasi, mich als IM zu werben; ich lehnte ab und weil ich das Werbegespräch öffentlich machte, „verbrannte“ ich mich – im Geheimdienstjargon gesprochen. Seinerzeit war ich so dem Pakt mit dem Teufel entkommen. 1994 gelang mir das nicht mehr – in diesem Jahr begann ich, Kriminalserien fürs bundesdeutsche Fernsehen zu schreiben: um leben zu können.

Meine Erinnerung an den Staat in dem ich aufgewachsen bin, kann mir niemand nehmen. Genauso wenig wie die Erinnerung an die Gesellschaft, der ich entstamme. Mag sein, daß ich den Unterschied zwischen diesen beiden Kategoriebegriffen für eine lange Zeit nicht werde erklären können. Trotzdem erinnere ich ihn. Sollen Manipulatoren wie Matthias Matussek doch Lügen verbreiten, soviel sie wollen, meine Erinnerung können sie mir weder nehmen noch umschreiben. Und ich bin nicht allein. Die Geschichtstäter sollten sich deshalb nie sicher fühlen dürfen.

Wolfram Kempe, ist Schriftsteller und Journalist

© telegraph. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des telegraph