aus telegraph 10/1989
vom 20. Dezember 1989
Bonn (ADN). Zum Abschluß ihrer Kontaktgespräche in Bonn haben sich Mitglieder verschiedener DDR-Umweltschutzgruppen am Donnerstag für ein künftiges enges Zusammenwirken mit Partnern in der BRD ausgesprochen. Wie die Natur- und Umweltschützer aus Berlin, Bitterfeld und Potsdam bei einem Pressegespräch erläuterten, sei eine organisatorische Zusammenarbeit mit Umweltschutz-Organisationen der BRD, denen rund 2,5 Millionen Mitglieder angehören, sehr sinnvoll. Als wünschenswert bezeichnete der Sprecher eine Unterstützung für den Aufbau eines Dachverbandes in der DDR, um auf entsprechende Erfahrungen zurückgreifen und damit Fehler vermeiden zu können. Mit der Erhaltung der wertvollen Biotope zu beiden Seiten der Grenze ergebe sich ein weiteres gemeinsames Wirkungsfeld.
Ein Vertreter vom Grünen Netzwerk Arche kündigte für den 3. Februar den Gründungskongreß für die Grüne Liga an. Die Tagung soll im Raum Leipzig stattfinden. In der DDR, so der Sprecher, gehe es jetzt auch darum, das Umweltbewußtsein insgesamt auch gegenüber den Interessen der mit der BRD verstärkt zusammenarbeitenden Industrie zu stärken. Gelinge es nicht, die Volkskammer für Umweltverbände zu öffnen, so sollte den Organisationen ein Vetorecht bei Entscheidungen über Belange von Natur und Umwelt eingeräumt werden.
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