Anarchosyndikalist in der SU ermordet

aus telegraph 10/1990

Am 5. Mai 1990 ist Pjotr Siuda, 53 Jahre als, in Novotscherkassk (West-Sibirien) erschlagen worden. Veteran der oppositionellen Arbeiterbewegung und seit ihrer Gründung Mitglied der anarcho- syndikalistischen KAS (Föderation der Anarcho-Syndikalisten), kämpfte Siuda dafür, daß die Verantwortlichen des Massakers beim Streik 1962 in Novotscherkassk verurteilt würden. Wenige Tage vor seinem Tod hatte er der Presse mitgeteilt, daß ein Dokument existiert, was beweist, daß der KGB den Befehl gab, auf die Menge zu schießen.

Zum Protest gegen diesen Mord fand am Sonntag, den 27. Mai eine Kungebung vor der Sowjetischen Botschaft in Ostberlin statt.