Editorial telegraph #101

„Künftig könnten gezielte Angriffe aus dem Internet an die Stelle der kriegerischen Auseinandersetzungen im herkömmlichen Sinne treten“ heißt es von seiten der Bundesregierung, „Schlimmer als Perl Harbour“ könnten Angriffe aus dem Cyberspace die amerikanische Nation treffen, predigen US-Sicherheitsexperten im Verein mit der CIA und die Volksrepublik China lieferte sich mit Taiwan bereits einen wochenlangen Hacker-Krieg…

Information Warfare heißt das neue Zauberwort aus den Denkfabriken des militärisch-industriellen-informationellen-Komplexes. Was es mit diesem Konzept auf sich hat, ob Infowar nur ein neues Hirngespinst der Militärs ist oder eine dem technologischen Fortschritt angepasste neue Form der Kriegsführung sein wird, darum geht es im neuen telegraph. In unserem Schwerpunkt geht es aber auch um Antworten, zum Beispiel auf die Frage wie in einer Zeit der Informationsrevolution und des digitalen Kapitalismus, von eCommerce, eBanking, eService… eRESISTANCE! aussehen könnte.

In besseren Zeiten widmete sich die Rote Armee um sie oder die rote Witwe* „erntete“ ihre Köpfe, heute sind sie wieder da – die Adligen auf ihren ehemaligen ostdeutschen Gütern. Und sie benehmen sich wie vor hundert Jahren. Darüber, wo sie zu finden sind und wie ihre Anwesenheit die dort lebenden ostdeutschen Bürger wurmt, berichten wir in unserer Umwelt-Rubrik.

Weitere interessante Themen im Heft sind der nordirische Friedensprozess, der westliche Zynismus bei der Hilfe für Mocambique, Tschetschenien und die Aufarbeitung unserer revolutionären Vergangenheit.

Lesen bildet! sagt der telegraph

*vive la guillotine

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