Dresden: Erklärung der „Gruppe der 20“ (um den 10. November)

aus telegraph 8/1989
vom 16. November 1989

Nach den Erfahrungen der Kundgebung vom letzten Montag hat sich die „Gruppe der 20“ entschlossen, künftige Kundgebungen nicht mehr gemeinsam mit dem Rat der Stadt vorzubereiten. Von ihr beantragte Demonstrationen und Kundgebungen sollen inhaltlich und in ihrem Ablauf ausschließlich von ihr und den anderen Bürgerinitiativen getragen und bestimmt werden.

Diesen Entschluß teilte die Gruppe dem Oberbürgermeister der Stadt mit und forderte gleichzeitig, daß in Zukunft ein freier Zugang zur Tribüne gewährleistet und die Kundgebung nicht durch Staatssicherheit gestört wird. Die Bürgerinitiativen werden sich bemühen, selbst geeignete Ordner zu stellen.

Da die Vorbereitung einer solchen Kundgebung in wenigen Tagen Möglichkeiten und Kräfte der Bürgerinitiativen übersteigt, ruft die „Gruppe der 20“ in ihrem Namen am nächsten Montag lediglich zu einer Demonstration (19 Uhr ab Kreuzkirche) auf. Dem Oberbürgermeister wurde vorgeschlagen, daß Vertreter der Stadt und des Bezirks auf der Kundgebung am Fucikplatz Fragen der Bürger beantworten.

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