Nun ist er also da, der „telegraph“ mit illustriertem Titelblatt und wir sind nicht wenig stolz, wenn auch noch nicht ganz überzeugt. Uns fehlt einfach ein Mensch, der unser Layout macht, zumal wir uns hoffentlich schon beim nächsten Mal mit einem Desktop-Programm ganz neue Möglichkeiten erschließen. Dann werden wir wohl, ohne uns von allen möglichen Leuten abhängig zu machen, auch richtige Zeitungsschrift benutzen können. Dafür an dieser Stelle den Dank an die edlen Spender. Es ist in Deutschland durchaus kein allgemeiner Brauch, Kleine und Schwache zu unterstützen, vielmehr gilt es vielerorts als Tugend, nach ihnen zu treten.
Wie alle DDR-Bürger sitzen auch wir im Moment in unseren Löchern, beobachten die steigenden Preise und warten auf das, was mit dem Währungsumschwung auf uns zurollt. Selbst über die Regierung kann man bis jetzt nicht viel mehr sagen, als daß sie Besorgnis erregt (mal von dem Innenminister abgesehen, der ist wirklich ein „starkes Stück Deutschland“). Wir haben die Gelegenheit genutzt, um einige Altlasten aus der Vergangenheit aufzuarbeiten und ihre womögliche Wirkung für die Zukunft abzuschätzen. Dazu ein Beitrag über die Wahlbeobachtungskampagne im vorigen Jahr, über die Ursachen des Zusammenbruchs des Honecker-Regimes und über die leidigen Stasi-Fragen.
Ansonsten haben uns die Überfälle der Neonazis und ihrer Anhänger wieder viel Stoff zum Schreiben und Nachdenken gegeben. Immer noch nicht verifizieren konnten wir Gerüchte, daß die beinahe tagtäglichen Überfälle in letzter Zeit auch auf kommerzielle Projekte in besetzten Häusern in direktem Auftrag westlicher Grundstücksgesellschaften und Interessenten für Gewerberaum geschehen. Wer von unseren Lesern hier Hinweise oder eine Spur hat, möge uns schleunigst benachrichtigen.
Ansonsten bleibt noch mitzuteilen, daß wir zusammen mit der Umwelt-Bibliothek jetzt in die Schliemannstraße 22/23 im Prenzlauer Berg umziehen. Interessenten für Nachfragen, Informationen, etc. können uns dort im Erdgeschoß finden, das über den Eingang im rechten Seitenflügel erreichbar ist.
Ansonsten verbleiben wir mit besten Wünschen (und sie können jetzt alle brauchen)
Eure Redaktion „telegraph“