Polizei und FDJ schützten Naziopfer vor Selbstverteidigung

aus telegraph 8/1990, von Dirk Teschner

In Dresden organisierte die FDJ am 18.4. (wer ist denn das?) ein Konzert mit der westdeutschen Gruppe „Abstürzende Brieftauben“ und anderen. Im Konzertsaal waren 4.000 BesucherInnen. Die Mitglieder der Gruppe „Einstützende Neubauten ermutigten die BesucherInnen, falls vor dem Saal Faschisten auftauchen sollten, daß alle 4.000 BesucherInnen sofort rausstürmen und die Faschisten verjagen sollten.

Während des Konzerts zogen dann 300 Faschisten vor den Saal. Sofort bildeten plötzlich „FDJ-Ordnungskräfte“ (zahlenmäßig stark vertreten) eine nichtpassierbare Kette im Saal vor den Ausgängen und ließen die BesucherInnen nicht raus. Vor dem Saal zogen Polizeieinheiten auf und unterstützten die „FDJ-Ordnungskräfte“ von außen.

Währenddessen warfen die Faschisten Steine und Molotow-Coktails durch die Fenster in den Saal. Unter den im Saal gefangenen BesucherInnen brach Panik aus, es kam zu Verletzungen und Verbrennungen.

Die Faschisten konnten in Ruhe wieder abziehen.