Die Mai-Ereignisse 1937 in Barcelona: Hintergründe, Akteure und Folgen
Ein Symposium, veranstaltet von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dem Verein Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik, der Zeitschrift „telegraph“ und dem Karl Dietz Verlag.
Neun Monate nach der Niederschlagung des Putsches der reaktionären Generäle wurden im Mai 1937 in Barcelona erneut Barrikaden errichtet. Aber dieses Mal kämpften AntifaschistInnen gegeneinander. Der Besetzung des von den Gewerkschaften CNT und UGT und Vertretern der katalanischen Generalitat kollektiv verwalteten Gebäudes der «Telefónica» am 3. Mai durch vom kommunistischen Polizeichef befehligte «Sturmtruppen» folgten erbitterte Kämpfe. Ein «Bürgerkrieg im Bürgerkrieg», der erst fünf Tage später durch einen mühselig ausgehandelten Kompromiss beendet werden konnte. Der Sturm auf die „Telefónica“ bildete nur die Spitze des Eisberges an Differenzen zwischen den verschiedenen antifaschistischen Kräften. Während KommunistInnen und LinksrepublikanerInnen vor allem den antifranquistischen Krieg gewinnen und die bürgerlich-demokratische Republik verteidigen wollten, zielten AnarchosyndikalistInnen und LinkskommunistInnen neben der Verteidigung der Republik insbesondere darauf ab, die soziale Revolution fortzusetzen und zu vertiefen. Dieses Spannungsverhältnis wird bis heute kontrovers diskutiert – ebenso die Frage, ob die Politik der Volksfront Kollektivierung und Vergesellschaftung von Privateigentum verhinderte.
Im Rahmen des Symposiums wird der 1936/37 entstandene CNT-Film «A las barricadas» gezeigt. Erstmals wird der Öffentlichkeit auch der bei Karl Dietz publizierte Band mit Reprints der Zeitschrift »Pasaremos« vorgestellt. Von 1936-1939 war sie das Organ der XI. Internationalen Brigade.
Alle Voträge:
Teil 1: Reiner Tosstorff: Die Mai Ereignisse in Barcelona 1937 – Ein Überblick
Teil 2: Dieter Nelles: Die Politik der CNT und die Verfolgung ihrer deutschen Mitglieder
Teil 3.1: Michael Uhl: Über die Rolle der KPD-Abwehr in Spanien
Teil 3.2: Werner Abel: Über die Rolle der KPD Abwehr in Spanien
Teil 4: Harald Wittstock: Die Rezeption der Mai-Ereignisse 1937 in der Erinnerung der Interbrigadisten und in der Literatur der DDR
Teil 5: Kerstin Hommel: Barcelona im Mai 1937 – Eine linke Tragödie
VERANSTALTUNGSORT
Rosa-Luxemburg-Stiftung
Salon
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin
ZEIT
06.05.2017, 11:00 – 16:30 Uhr
VERANSTALTER
Rosa-Luxemburg-Stiftung
Programm
11:00
Eröffnung und Begrüßung
11:15 – 11:30
Werner Abel/Martin Beck: Vorstellung des Reprintbandes der Zeitschrift «Pasaremos» – Organ der XI. Brigade
11:30 – 12:45
Reiner Tosstorff: Die «Mai-Ereignisse» in Barcelona 1937 – Ein Überblick
Dieter Nelles: Die Politik der CNT und die Verfolgung ihrer deutschen Mitglieder
Mittagspause
13:45 – 15:00
Werner Abel/Michael Uhl: Über die Rolle der KPD-Abwehr in Spanien
Harald Wittstock: Die Rezeption der Mai-Ereignisse 1937 in der Erinnerung der Interbrigadisten und in der Literatur der DDR
Kaffeepause
15:30 – 16:30
Filmvorführung «A las barricadas» (Spanien, 1937)
Kerstin Hommel: Barcelona im Mai 1937 – Eine linke Tragödie
Abschlussdiskussion
(Einladungstext und Foto: Rosa-Luxemburg-Stiftung)