Autor: Redaktion

Ein Tag erzählt ein Leben

„Lara“, Dt. 2019, Regie Jan-Ole Gerster

Von Angelika Nguyen

Der zweite Film von Jan-Ole Gerster beginnt ähnlich wie 2012 sein erster „Oh Boy“: in einem Zimmer in Berlin, an einem dämmrigen Morgen, durchs Fenster guckt die Stadt herein zu einem gerade erwachten Menschen. Damals war es Niko im Altbau. Diesmal ist es Lara im Neubau.

Wiener Notizen #8

Während Kramp-Karrenbauer, die Chefin des deutschen, euphemistisch als Verteidigungsministerium bezeichneten Kriegsministeriums, in der vergangenen Woche forderte, deutsche Truppen müssten verstärkt im nordafrikanischen Wüstensand rommeln und auch anderswo militärisch aktiv werden, rückte das österreichische Bundesheer am Morgen des 11. November aus, um auf dem Jüdischen Friedhof im Wiener Stadtviertel Währing Wege begehbar zu machen, Grabsteine aufzurichten und kranke Bäume zu fällen.

Wiener Notizen #6

Stellen Sie sich vor, es ergeht Ihnen wie Mr. M. J. Pack aus New York City: Sie linsen durch ihren Spion und sehen einen Pizzaboten vor der Tür stehen, sie haben aber gar keine Pizza bestellt und schon gar nicht bei einem, der eine Schweinsmaske trägt. Wir aber sind ja gar nicht in New York, sondern in Wien.
Von Jürgen Schneider

30 Jahre „AfD“!

Dieser telegraph erscheint im 30. Jahr nach dem herbstrevolutionären Aufstand von Teilen der Bevölkerung in der DDR. Die Beiträge dieser Sonderausgabe befassen sich mit den Treibsätzen und Merkmalen des Protests, seinen Akteuren, der Rolle jener kleinen, von der Politbürokratie verfolgten DDR-Opposition sowie ihrer Ausdifferenzierung während des Umbruchs 1989/90. Wir gehen der Frage nach, warum der revolutionär-demokratische Aufbruch des Herbstes 1989 im Folgejahr in eine kapitalistische Restauration auf dem Wege des Anschlusses der DDR an die Bundesrepublik mündete.

Wiener Notizen #5

Von Jürgen Schneider

Warum auch lesen, wenn der zur eigenen moralischen Entlastung gegen Handke erhobene Zeigefinger und aufgestocherter Meinungsschlamm von den gratismutigen Apologeten des rot-grünen Völkerrechtsnihilismus der Schröders, Scharpings und Fischers als hinreichend empfunden wird?