Monate: Mai 2015

Von der elektronischen Aufklärung zum elektronischen Krieg

In den letzten Jahren hat es mehrfach sprunghafte qualitative Entwicklungen bei den technischen Möglichkeiten der Aufklärung, Erfassung und Verarbeitung von elektronischen Informationen gegeben. Mit den aktuellen Veröffentlichungen über die sogenannte Ausspähaffäre werden nur einige oberflächliche Erscheinungen einer neuen Qualität des Informationskrieges (Cyber Warfare) publik gemacht. Der Begriff „Cyber Warfare“ steht für „Kriegführung im virtuellen Raum“ (Cyber Space). Damit wurde für die Kriegführung eine fünfte strategische Dimension (nach Land, Luft, See, Weltraum) eröffnet. Von Klaus Eichner (Aus telegraph #129/130) Redaktionelle Vorbemerkung Im Kontext der seit Monaten das Feuilleton füllenden „NSA-Affäre“ fragte der ´telegraph´ den ehemaligen Leiter des Bereichs Auswertung/Analyse der Abteilung IX (Gegenspionage) in der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR, Klaus Eichner, nach seinem Bild von der neuen Dimension der Anwendung des Ertrags elektronischer Spionage und entsprechender aktiver Maßnahmen von zeitgenössischen Geheimdiensten. Diese Anfrage ergab sich unter anderem aus der Tatsache, dass die HVA bereits in den 80er Jahren über den Aufklärungsziel-Katalog der NSA verfügte, welcher auch das Aufklärungsziel BRD enthielt. Jener NSA-Aktenbestand des MfS einschließlich der dokumentierten US-Spionageinteressen gegen die …