„Die Theorie ist immer grau – Praxis, das verstehen die Leute“
Eine Buchrezension
Von Anne Seeck
Mieterkämpfe. Vom Kaiserreich bis heute – Das Beispiel Berlin
Eine Buchrezension
Von Anne Seeck
Mieterkämpfe. Vom Kaiserreich bis heute – Das Beispiel Berlin
Der Osten ist auch 30 Jahre nach dem Ende der DDR anders geblieben, als ihr Euch das vorstellt. Es ist Zeit, jenseits der Medienkonjunktur der Frage: „Was ist da im Osten los?“ zu verstehen, was hier passiert. Chemnitz war für die vereinigte Rechte der Vorschein eines rechten Umsturzes, der aus dem Osten kommen soll. Daraus gilt es zu lernen.
Von David Begrich
„Willkommen in Sodom – dein Smartphone ist schon hier“, Dokumentarfilm, Dt. 2018, Regie: Florian Weigensamer, Christian Krönes von Angelika Nguyen Westafrika. Eine Müllkippe in der Hauptstadt von Ghana, Accra. Da gibt es Imbiss-Stände, TV-Stationen, mobile Friseure, selbst gezimmerte Waschboxen, Fitnessbuden. Ein Ort, den die Bewohner nach dem unheilvollen biblischen Ort „Sodom“ benannt haben. Der Müll kommt aus Europa, von dir, von mir: ein illegales Elektronik-Endlager. Ein heißer, ein dreckiger, ein lauter Platz. Und sehr lebendig, denn hier gibt es Jobs. Menschen zerlegen mit in Praxis gewachsener Geschicklichkeit die kaputten Geräte, um Rohstoffe zu gewinnen: Monitore, die PC’s, TV-Geräte, DVD-Player, Boxen, Kühlschränke. Ein Recyclinghof, wie wir ihn nicht kennen. Der Film kommt außer im Prolog ohne Kommentar aus. Er beobachtet die Menschen bei ihrer Arbeit und in ihrer Freizeit auf dem Platz und lässt sich Zeit. In 90 Minuten Laufzeit vermittelt er die Atmosphäre des Platzes. In Off-Montage spielt er in gesprochenen Texten ein, was die Männer, Frauen und Mädchen vom Platz über sich selbst erzählen. Dabei zeigt er sie im Bild bei ihren jeweiligen Tätigkeiten. …
von Dietmar Wolf Am ersten August 2018 berichtete der Kölner Stadt-Anzeiger über ein Gerichtsurteil gegen eine Umwelt-Aktivistin, die an einer Protestaktion gegen die Abholzung des Hambacher Forst teilnahm. Laut Kölner Zeitung wurde sie zu neun Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt, weil sie angeblich und nach Auffassung des Richters, eine Gruppe von Aktivisten, die Böller auf Bundespolizisten warfen, „trommelnd unterstützte“. [1] Dabei war es für den Richter unerheblich, dass sie selbst gar kein Böller geworfen hatte. Die Umwelt-Aktivistin wurde am 19. März 2018 bei einem Polizeieinsatz im Hambacher Forst vorläufig festgenommen und am folgenden Tag in Untersuchungshaft in die JVA Köln gebracht. Nach vier Monaten U-Haft eröffnet das Amtsgericht Kerpen am 24. Juli 2018 einen Prozess gegen die Aktivistin: Der Angeklagten wird nach §125a StGB ein besonders schwerer Fall des Landfriedensbruches und §224 StGB versuchte gefährliche Körperverletzung mittels Pyrotechnikeinsatz vorgeworfen. Haftgrund ist die Fluchtgefahr, da die Beschuldigte ihre Personalien verweigert und für das Gericht anhand der Sprachbarrieren erkennbar nicht aus Deutschland und nicht sicher aus der EU stamme. So soll durch die U-Haft die Durchführung des …
Rede der Fröhlichen Friedrichshainer Friedensfreunde zur ersten revolutionären Ostberliner Maidemonstration
aus dem telegraph 9/1990, vom 14. Mai
Eine Buchrezension
von Peter Nowak vorab aus telegraph #133/134
Für einige Wochen war Andrej Holm im Spätherbst 2016 bundesweit zum Politikum geworden. Kaum zum Berliner Staatssekretär für den Bereich Wohnen ernannt, stand er unter Dauerbeschuss von konservativen Medien und PolitikerInnen. Von Anfang an wurde ihm vorgeworfen, eine größere Nähe zu HausbesetzerInnen als zu HauseigentümerInnen zu haben. Als dann noch seine fünfmonatige Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit in der DDR, die eigentlich schon seit 2007 bekannt war, zum Gegenstand der Kampagne wurde, war sein Rücktritt nur noch eine Frage der Zeit. Mitte Januar 2017 vollzog er diesen Schritt dann. Seitdem arbeitet Holm als Berater für den Bereich Mieten und Wohnen für die Berliner LINKE. In der Öffentlichkeit ist es ruhig um ihn geworden.
Eine Rezension zum Buch 30 Jahre Antifa in Ostdeutschland
von Michael Wuttke vorab aus telegraph #133/134
Das vorliegende Buch „30 Jahre Antifa in Ostdeutschland“ ist der Versuch, eine Lücke in der Geschichtsschreibung über den Antifaschismus in Deutschland nach 1945 zu schließen. Die Herausgeber/innen des Buches bemühen sich dabei mit insgesamt elf Beiträgen die Entwicklung speziell in Ostdeutschland in den letzten 30 Jahren zu beschreiben.
von Sebastian Mönnig, aus telegraph 8/1990
Im Vorfeld der „Geld- und Sparguthaben-Vernichtung“ Währungsunion vom 1. Juli 1990 fand in Ost-Berlin eine Kunstaktion besonderer Art statt.
von Dietmar Wolf
Auf der Ost-Antifa Tagung in Potsdam, gab es auch eine AG über Antifa – Kampagnen – Politik im Osten
Von Wolfgang Rüddenklau
Am 18. März 1990 fand die letzte Volkskammerwahl der DDR statt. Unser ehemaliger Redakteur Wolfgang Rüddenklau, kommentierte den Ausgang und die Folgen.
aus telegraph 6/1990, vom 30. März 1990