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Frankfurter Buchmesse 2005

Mediales

Die Buchmesse in Frankfurt am Main hat wieder mal geöffnet und kommt mit einer Flut neuer Bücher daher, von denen ich persönlich vermutlich 99% für Papierverschwendung halte, aber was soll’s: Ein Affenzirkus, getarnt als Klassentreffen. Und angeblich soll das Ganze auch noch „politisch“ sein. Die Frankfurter Buchmesse ist und war so politisch wie ein Kaffeekränzchen eben nur sein kann – nämlich gar nicht. Aber das nur unter uns.

After Karasek

Hellmuth Karasek, das »umtriebige, feinsinnige, provokative Literatur-Genie, die Lichtgestalt des Deutschen Literaturbetriebes« (BILD) ist tot. Wer erzählt uns jetzt Witze, da der »begnadete Witzerzähler« (NDR Kultur) nicht mehr ist, er, der seine lebenslange Begeisterung für das »Volksgut« Witz damit erklärte, dass er, der Witz, und »sei’s der ranzigste aus der Herrenrundeabteilung« (Jürgen Roth), »sein Türöffner in die Herzen der Frauen« gewesen sei. Wem wird Gremliza (KONKRET), der Karaseks Schreibe bereits 1975 als »Geseire eines Afterschreibers« bezeichnete, nun versuchen, Nachhilfe in Deutsch zu geben? Bei »dem allseits geschätzten Medienkasper Karasek« (Gremliza) aus der Nazi-Eliteschule war – wie wir wissen – die gewissenhafte Nachhilfe völlig für’n After. (JS) Foto: wikimedia.org CC0 1.0 Universal (CC0 1.0)

»Willkommens
kultur« am Münchner Hauptbahnhof

Der Journalist erwidert dem Staatsdiener, er denke gar nicht daran, seine Kamera abzugeben, es herrsche doch wohl noch Pressefreiheit in diesem Land. Der Gesetzeshüter erwidert: »Hier nicht.« Auf die Frage »Wo sind wir denn?« antwortet der Untergebene des CSU-Innenministers Herrmann, der nicht einmal ein ordentliche Polizeiuniform trägt: »Wir sind in Bayern. Und wenn es Ihnen hier nicht passt, können Sie ja wegfahren.«

Büchnerpreis 2015

Rainald Goetz, »schon immer ein Wanderer zwischen Suhrkamp-Kultur, Techno-Sause und Mode-Quark«  (Gerrit Bartels), der »sich vergeblich bemühte,  matinal unter Bayernbier-Einfluß Immanuel Kants Philosophie zu begreifen und immer nur  ›cunt‹   verstand«,  »Bier, Bier, Bier, Bier, Wodka, Bier, Bier.

Vater ist in Korea

Ja, es geht um Verliebtheit, um Liebe, Heiratspläne und Trennungsschmerz. Also so weit ganz normal. Nur, dass hier die Trennungen nicht durch die Paare selbst veranlasst wurden, sondern von der Weltgeschichte. Es geht um das Schicksal von koreanisch-deutschen Familien, die die Solidarität sozialistischer Bruderländer überhaupt erst zusammen gebracht, bevor die Spaltung des sozialistischen Lagers sie dann wieder getrennt hatte.

Wir wollen alles. Immer noch.

Nanni Balestrini – Landschaften des Wortes.
Herausgegeben von: Thomas Atzert, Andreas Löhrer, Reinhard Sauer und Jürgen Schneider
Berlin/Hamburg: Assoziation A.
Erschienen anlässlich des 80. Geburtstages von Nanni Balestrini am 02. Juli 2015

Alle kennen Artek

Artek, das Kinderparadies und Aushängeschild der Sowjetunion auf der Krim, war der ukrainischen Regierung stets ein Klotz am Bein. Jetzt weht am Bärenfelsen, dem Wahrzeichen der einstigen Pionierrepublik, wieder die Flagge der Russischen Föderation.