-
telegraph #133/134 erschienen
von RedaktionWer sich umsieht, dem wird mulmig. Die gute Stimmung ist verflogen. Das „Ende der Geschichte“ liegt lange zurück. Selbst die standhaftesten Apologeten von Fukuyamas These des Verschwindens der weltpolitischen Widersprüche nach dem Zusammenbruch des „Realsozialismus“ anerkennen inzwischen die zentrifugalen Kräfte des obsiegenden Weltkapitalismus. Die Geschichte fängt gerade erst richtig an...
-
Den Pessimismus organisieren!
von RedaktionRelease – Lesung telegraph #133/134 _ 2018/2019
4. Dezember 2018, 20 Uhr
in der Kultur- und Schankwirtschaft BAIZ
Schönhauser Allee 26A
10435 Berlin – Prenzlauer Berg -
Film ohne Wärme
von Redaktion"Werk ohne Autor“
Dt. 2018, Buch und Regie: Florian Henckel von Donnersmarck
Tom Schilling sitzt in einem Baum. In einem Riesenbaum auf einer Riesenwiese. Da kommt Wind auf, zieht durch die tausendfach wogenden Halme. Ziemlich großartig. Es ist sein erster Auftritt im Film...
Von Angelika Nguyen -
Liebe westdeutsche Freund/innen,
von RedaktionDer Osten ist auch 30 Jahre nach dem Ende der DDR anders geblieben, als ihr Euch das vorstellt. Es ist Zeit, jenseits der Medienkonjunktur der Frage: „Was ist da im Osten los?“ zu verstehen, was hier passiert. Chemnitz war für die vereinigte Rechte der Vorschein eines rechten Umsturzes, der aus dem Osten kommen soll. Daraus gilt es zu lernen.
Von David Begrich -
Stasischuld und Sühne
von Redaktion„Gundermann“, Spielfilm, Dt.2018, Regie: Andreas Dresen
Von Angelika Nguyen
Die erste Szene spielt 1992. Gundermann sitzt im Wohnzimmer und singt das anrührende Lied von Vater und Mutter und Zuckerbrot, dazu Gitarre. Es ist ein Vorsingen, Gundermann sucht eine neue Band, fünf Leute hören ihm zu, wie er über seine Kindheit singt, seine Ost-Kindheit. -
„Ich wende mich an den Verstand“
von RedaktionAnlässlich des Todes von Claude Lanzmann veröffentlichen wir einen Beitrag aus telegraph #131/132
-
„Die Gewalt kam zu uns und nicht wir zu ihr!“
von Dietmar WolfEine Rezension zum Buch 30 Jahre Antifa in Ostdeutschland
von Michael Wuttke vorab aus telegraph #133/134
Das vorliegende Buch „30 Jahre Antifa in Ostdeutschland“ ist der Versuch, eine Lücke in der Geschichtsschreibung über den Antifaschismus in Deutschland nach 1945 zu schließen. Die Herausgeber/innen des Buches bemühen sich dabei mit insgesamt elf Beiträgen die Entwicklung speziell in Ostdeutschland in den letzten 30 Jahren zu beschreiben. -
Großes Drama auf kleinem Raum
von Redaktion„Draußen in meinem Kopf“, Regie: Eibe Maleen Krebs, Dt. 2018 Von Von Angelika Nguyen Schon auf dem Plakat des Films ist das visuelle Zentrum ein einziges Auge von Samuel Koch, der den Sven spielt. Damit hält er sein Gegenüber fest, den ganzen Film lang. Blaue Iris, leuchtend, ernst, fragend und insistierend zugleich: Was willst du von mir? Lass mich in Ruhe. Ich brauche keine Hilfe. Und...
-
Im historischen Nichts
von Redaktion„Transit“ , Dt. 2018, Regie: Christian Petzold Von Angelika Nguyen Der Film kokettiert mit einer Idee: seine Fluchtgeschichte spielt zwar 1941, aber in den Kulissen von heute. Moderne Autos, Graffitis, Polizeiuniformen, das heutige Paris, das heutige Marseille. Das Resultat ist, dass die Geschichte – die Romanvorlage von Anna Seghers spielt 1941 - nirgends mehr verortet ist. In welchem dramatischen Raum also bewegen sich die Flüchtenden,...
-
100 Jahre Roter Oktober
von RedaktionRäte und Versammlungen in der russischen Revolution Von Hauke Brenner vorab aus telegraph #133/134 Wenn wir uns die Geschichte der Aufstände, Revolten und Revolutionen im 20. Jahrhundert in Europa anschauen, fällt eine Besonderheit auf: In Petersburg 1905, Russland 1917, in der Novemberrevolution in Deutschland, der Bremer und Münchner Räterepublik, der ungarischen Revolution 1919, Katalonien 1936, Ungarn 1956, Portugal 1974, Polen 1980 – überall organisierten die revoltierenden...